Federn

ich kratze mit meinen Krallen über den Asphalt
verliere Federn

versuche die weiße Linie nicht zu verlassen
drei vier sieben nach vorne hin ist sie endlos
bis ich nicht mehr kann

ich laufe zwischen grauem Gras mit rotorangen Flecken
auf der Zunge Blut, auf der Haut Kälte, Rauschen in den Ohren

Perlen schwappen an die Magenwand

ich eile an blauen Beeren vorbei, schmeiße die weißen auf den Boden und trete darauf
es knackt

ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Geburtstag hatte, gefeiert habe
die Luft, ein Geschenk

meine Haut schrumpelt, meine Haaren werden durchsichtig
ich entblättere mich und der Mond schaut zu

ich hebe eine Tannennadel vom Boden auf und verwebe meine Einzelteile mit ihr
es wird halten, diese Nacht

ich rupfe mir eine Feder aus und schenke sie dir, in Gedanken
sie ist gepunktet und sagt, dass du mir gefällst

der Boden gehört uns allen, der Himmel auch, der Rest ist egal
ich vermisse dich

ich höre das Kratzen der anderen Krallen in der Ferne
gleich werden sie hier sein 


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